Freitag, 28. August 2015

Putzpoem Nr. 1 - Für den Hausgebrauch

Lehrsätze eines Single-Nerds mit Putzhintergrund

  1. Regelmäßig die fünf Esstischstühle tauschen, auf dass in allen Ritzen gleich viele Krümel seien.
  2. Staubsauger regelmäßig abstauben.
  3. Der Essig ist dem Kalk sein Dativ.
  4. Wer nicht putzt wird Bastian.
  5. Unterm Bett is' duster.
  6. Woher soll man da wissen, wie es bei Hempels aussieht?
  7. Hinter dem Brotschrank aufgefundene Altbrötchen nicht zu Armen Rittern verarbeiten, es sei denn, man beabsichtigt die Erschaffung eines Golem.
  8. Das Einfangen aufgescheuchter Kleinsttiere beim Aussagen von Ecken und Ritzen ist geiler als Super Mario, Snake und Tetris zusammen, allerdings nicht vegan, da hier wirklich Leben vernichtet wird. Das Realtime-Gaming-Feeling ist allerdings exorbitant.
  9. Have a lot of fun.
  10. Brillenträger müssen in einem zum Verschmutzungsgrad der Räume proportionalen Zeitintervall regelmäßig die Augengläser grundreinigen, da sie ansonsten Gefahr laufen, sich in einer Putz-Endlos-Schleife zu verfangen, in die sie auf aufgrund gestörter Sensordaten eintreten.
  11. Bei Umdeklaration von löchrigen Alt-Unterhemden und -hosen zu Putzgerät, ist bei Reinigung von Gemeinschaftsfluren und Treppenhäusern penibel auf die Dislokation eben dieses Putzgeräts nach Gebrauch zu achten.
  12. Das Entleeren einer halben Pulle Spüli auf Dachflächenfenstern bei Regen gilt im engeren Sinne nicht als Fensterputz.
  13. Das Sprichwort „wie geleckt“ ist ein Sprichwort!
  14. Das Kompositum Frühjahrsputz schließt die anderen Jahreszeiten nicht automatisch aus.
  15. Wasser is' zum Waschen Da, falleri und fallera!
  16. Schmutzwasser ausleeren.
  17. Wenn's mal wieder länger dauert, schreib dabei 'n Gedicht.

Samstag, 4. Juli 2015

Lied zur Hausarbeit

sangbar nach EG 491

Nachdem die Sonne sank,
fang ich heut an zu bügeln,
obgleich die Hitze quält,
muss ich doch Wäsche glätten.

Denn morgen will ich frei
im Chor mein Stimm' erheben.
Doch durch solch Zeitvertreib
die Hausarbeit versauert.

Auch Freitag steht mein Sinn
nach Party mehr denn Eisen,
darum will ich auch heut'
die Wäscheleine räumen.

Denn in dem Korbe harrt
auch schon verschmutztes Linnen,
auf dass nach 60 °
es strahlend weiß erblühe.

Dienstag, 21. April 2015

Mütze ade

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Mütze ade, scheiden tut weh.
Du fährst gen Blankenloch,
Ich steh am Kronenplatz noch.
Mütze ade,
scheiden tut weh.

Mütze ade, Du bist passee.
Mich verlässt nicht der Mut,
ich trag an Ostern Hut.
Mütze ade,
Du bist passee.

Mütze auf bald,
Glatze mein kalt.
Wirst Du im Fundbüro sein,
sack ich Dich wieder ein.
Mütze auf bald,
Glatze mein kalt.

(Trotz Unregelmäßigkeiten im Versmaß sangbar)

Mittwoch, 19. Februar 2014

Männer-Wegschick-Lied

Neuer geistlicher Dünnschiss einem ebensolchen Liede nachempfunden.

Nach jeder Strophe kommt der tiefsinnige Refrain.
Refrain: La la la la ...

Wenn eine sagt: „Ich mag Dich Du,
doch Du siehst scheiße aus.”
Dann krieg ich eine Riesenwut
und streck’ die Zunge raus.

Wenn eine sagt: „Ich brauch Dich nicht.
Ich schaff’ es gut allein.”
Frag' ich mich, was kann ich dafür,
dass ich stink wie ein Schwein.

Wenn eine sagt: „Geh nicht mit mir,
dein Taint ist matt und blass.”
Vertröst’ ich mich aufs Altenteil,
vielleicht ha'm wir dann Spaß.

Sie sagt zu mir: „Ich hab Dich lieb,
ich wär’ so gern Dein Freund.”
Doch ich verspüre keinen Trieb,
wir bleiben ungereimt.

Montag, 11. Juli 2011

Ansichtskarte

Blick auf Speyerer Inenstadt vom Altpörtel in Richtung Dom

Liebe Bayerin, lieber Bayer,
Grüße aus Speyer.
Wohin ich reiste auf dem Flusse,
das ich erkundete zu Fuße.
Wo ich in einem Gasthaus saß
und Saumagen vom Pfälzer fraß.

Gruß und Schluss
Theiresias

Freitag, 12. Februar 2010

An meinen Sony Multiscan E530

Lied nach der Melodie "Hört der Engel helle Lieder" zu singen.


1. Hört der Röhre helle Lieder
klingen im hohen Frequenzbereich,
und die Farben gelb und lila
flackern auf mal hart mal weich.

Refrain:
Wann implodierst du endlich,
du alter Kasten?
Ich will dich bersten hör’n
und natürlich sehen. (wiederholen)

2. Sandte stets dir die Signale
so im Hundert-Hertz-Bereich,
pflegte Deine baige Schale
einer guten Freundin gleich.

3. Doch auch du bist nur ein Wesen
aus gar flücht’ger Grundsubstanz
somit ist dein technisch Streben
alter öder Mummenschanz.

4. Dein Hinscheiden ist beschlossen.
Scheinst mir lang schon matt und schwach.
Statt Deiner wird angeschlossen
ein Gerät gar schlank und flach.

5. Grollst Du mir des mit Geflacker,
der Du diese Zeilen zeigst.
Lass dir sagen, alter Knacker,
dass Du damit nichts erreichst.

6. Demnächst wirst Du abgeklemmet.
kurz und schmerzlos wird das sein.
Grabe dich, auch wenn du flennest,
dann im tiefen Keller ein.

7. Schmeiße Dich nicht vom Balkone,
trage Dich höchst selbst hinab.
Wird mir sein der schönste Lohne,
dass ich vor dir Ruhe hab’.

Samstag, 28. November 2009

Verabredung

Ach hättest Du nicht geschrieben,
so wäre ich brav daheim geblieben.
Indes Du solches offerierest,
frater in vino mich verführest,
so will ich nicht das Haar mir raufen,
sondern in Eurer Gesellschaft saufen.
Nennet mir just noch die Zeit,
zu der die Kutsche zur Abfahrt bereit.

Dienstag, 23. September 2008

Poetische Variationen über das Thema "An apple a day / keeps the doctor away"

Max Goldt macht sich in einem großartigen Traktat Gedanken darüber, wie die schmissige Redensart

"An apple a day
keeps the doctor away."

übersetzt werden kann. Dabei scheut er keine Mühen und ruft eine Kommission mit sich selbst ins Leben. Die Vielfalt dieses auf den ersten Blick platten englischen Ausspruchs scheint mir jedoch bei Weitem nicht ausgeschöpft, so dass ich hiermit die Reihe

Poetische Variationen über das Thema "An apple a day / keeps the doctor away"

ins Leben rufe.

Goldts Vorschlag unterliegt dem Copyright und wird hier nicht wiedergegeben. Die Lektüre des Bandes "Vom Zauber des seitlich dran Vorbeigehens" wird jedoch durch Krokowski empfohlen, die mir dieses schöne Bändchen zueignete. Und was dieses kleine Traktat angeht, kann ich ihr nur zustimmen. Den Rest habe ich noch nicht gelesen. Aber genug Prosa auf dieser Seite, die doch den Versen gehören soll.

Thema:
An apple a day
keeps the doctor away.

Variation 1 – Die Kurze:
Apfel verkostet,
Doktor verrostet.

Variation 2 – Die Dilettantische:
Schieb Dir täglich einen Apfel rein,
Dein Doktor wird ein armes Schwein.

Variation 3 - Die quasi Daktylische
Allgemeinmediziner müssen darben,
Patienten sich täglich an Äpfeln laben.

Variation 4 - Für Privatversicherte
Du täglich einen Apfel genießt,
auch keines Arztes Rechnung liest.

... weitere Variationen vermutlich unvermeidbar ... comming soon ...

Mittwoch, 30. Januar 2008

Milben, tote Milben, Milbenkot

Milbenkot macht noch nicht tot.
Und vermehrte Milbenköter
machen vielleicht Bäckchen röter.
Sofern im Schlaf die kleinen Dinger
sind allenfalls ein Zeigefinger
auf mal zu waschne Federkissen,
allein-ich möchte sie nicht missen.

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Hintergrund: "Die höchste Konzentration von Hausstaubmilben findet sich meist in Kopfkissen, weil reichlich Hautschüppchen als Futter sowie viel Wärme und Feuchtigkeit vom Kopf des Schlafenden geboten werden. Allein durch Atmen scheidet der Mensch pro Nacht 250-400 ml Wasser aus. Ein milbenfreies Kopfkissen gibt es daher nicht. Selbst gereinigte Kissen enthalten einige 10.000 der 0,3 mm großen Milben (Dermatophagoides pteronyssinus). Jahrelang ungewaschene Kissen (wenn nur der Bezug gewaschen wird) enthalten bis zu 400.000 Milben." (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Hausstaubmilbe , abgerufen am 30.01.2008)

Donnerstag, 24. Januar 2008

Die bodenständige Küche

Ein Koch kocht Köchelndes.
Der Topf: ein dunkel brauner Tümpel
Der Löffel: die mediale Keule
Die Vorspeise: Vorurteilscremesuppe mit Rhetorikkracherle
Der Hauptgang: der kriminelle Ausländer an sich und sowieso
Dessert: „prisoner's desire“ - Freiheitspudding mit Schokoüberzug
dazu wird Wein des Vergessens gereicht.

Montag, 2. Juli 2007

Komm, spreng ein Haus

Refrain:
Komm, spreng ein Haus,
das eh nur stört.
Fäll’ einen Baum,
der dir gehört,
und verfeure das Dreckszeug im Kamin,
und verfeure das Dreckszeug im Kamin!

Strophen:
1. Lad' viele Ratten in das Haus
und fütt're sie mit Rattenschmaus,
lass sie sich dort ernähren,
wo ihnen dann das Ende naht,
lass sie sich dort ernähren,
bis der Dachstuhl fällt.

2. Lad viele Mäuse in das Haus,
leg ihnen frischen Käse aus,
stell ihnen viele Fallen,
dass du die Leiber knacken hörst,
stell ihnen viele Fallen,
oder sprenge schnell.

3. Lad Ungeziefer in das Haus,
es rottet sich am schnellsten aus
mit Sprengstoff der doll donnert
aus guter deutscher Wertarbeit,
mit Sprengstoff der doll donnert
wird's ein Heidenspaß.

(Zu singen nach der Melodie des volkstümelnden Kirchenschlagers "Komm, bau ein Haus")

Repetitve Gesänge II

Seufze, schon wieder ist es Morgen,
Seufze, schon wieder ist es Tag,
Seufze, daß Du zu lange wieder in der Bar rum lagst.

Seufze, für all die miesen Tropfen,
Seufze, für all den schlechten Wein.
Seufze, es war 'ne Schädelstätte, ganz und gar nicht klein.

Seufze, Du mußt zur Arbeitsstelle,
Seufze, das machst Du gar nicht gern.
Seufze, Du wünschtest Dich im Urlaub, weiter weg und fern.

Seufze, all diese Traurigkeiten,
Seufze, dieses verlogne Wort,
Seufze, all diese Rattenfänger hier an diesem Ort.

Seufze, die Gram kennt keine Schranken,
Seufze, sie hält mich fest daran,
Seufze, ach Wein, ich will Dir seufzen, daß ich seufzen kann.

[nach "Danke für diesen Morgen"; Anmerkung: Jede Strophe kann jeweils einen Halbton tiefer angestimmt werden.]

Repetitive Gesänge

Du hast uns, Bier, gerufen und darum sind wir hier,

Du hast uns, Bier, gerufen und darum sind wir hier,

Wir sind jetzt Deine Gäste und danken Dir,

Wir sind jetzt Deine Gäste und danken Dir.


Du legst uns Deine Hefe und Deine Gärung vor,

Du legst uns Deine Hefe und Deine Gärung vor,

Bier öffne unsere Münder und unser Ohr,

Bier öffne unsere Münder und unser Ohr.


Zerstreue die Gedanken und schick uns Deinen Geist,

Zerstreue die Gedanken und schick uns Deinen Geist,

der uns Verdrängen lehrt und Vergessen heißt,

der uns Verdrängen lehrt und Vergessen heißt.


Wenn wir jetzt weiterschwanken, dann sind wir nicht allein,

Wenn wir jetzt weiterschwanken, dann sind wir nicht allein,

der Kindergottesdienst wird uns quälen fein,

der Kindergottesdienst wird uns quälen fein.


Wir nehmen seine Worte und Lieder mit nach Haus,

Wir nehmen seine Worte und Lieder mit nach Haus,

und kotzen unsere Seele erinnernd aus,

und kotzen unsere Seele erinnernd aus.


Er hat mit seinen Liedern gezeigt, was Quälen ist,

Er hat mit seinen Liedern gezeigt, was Quälen ist,

Laßt uns endlich vergessen den ganzen Mist,

Laßt uns endlich vergessen den ganzen Mist.


[zu singen auf die Melodie von "Du hast uns, Herr, gerufen", Silberpfeil Nr. 600]

Montag, 11. Juni 2007

Badische Perversionen

Schon seit einigen dollen Jahren,
lebt Theiresias in Baden
Doch die Bräuche hier beim Essen,
findet Theiresias vermessen.

Ein Schnitzel gold und gelb gebraten
bestellt, saß er im Gasthaus wartend
auf die wunderbare Speise,
doch was er bekam war ...

Einen Teller mit brauner Soße begossen
als hätt' wer mit Land aus dem Hintern geschossen,
die Saaltochter mir zur Speise reichte,
worauf mein Angesicht erbleichte.

Fräulein, ich wollte doch nur was essen,
nicht meine guten Manieren vergessen.
Doch nun will sich mein Körper rächen,
sich in ihren Saal erbr...

Sie fragen: "Was soll das fäkale Gequatsche?"
Ganz einfach ich finde Panadematsche,
als Ummantelung eines geliebten Essen,
im höchsten Grade unangemessen.

Freitag, 8. Juni 2007

Willkommen, Gipfel und Abschied III

Abschied

Gottlob, schon mit der Abendsonne
efreut der Abschied mir das Herz.
In euren Stricken falscher Wonne
glaubtet ihr mich. Ist das ein Scherz?
Ich ging, ihr glotzt und saht zur Erden,
und saht mir nach mit keinem Blick.
Und doch, welch Glück, gewählt zu werden!
Und danach Friede heucheln, welch ein Glück!

Herzlich Willkommen

Im Gelegenheitsgedicht gehen Theiresias und Krokowski ihrer herzallerliebsten Beschäftigung nach: dem Dichten. Zwischen Jamben und Trochäen bahnen sie sich durch Blankvers und Hexameter mit Hilfe von Stab- und sonstigen Reimen den Weg im Dschungel der Worte, reden manches Mal im Einfluss von zu viel Ambrosia mit gespaltener Zunge und fabrizieren dabei Poesie zwischendurch.