Montag, 11. Juni 2007

Badische Perversionen

Schon seit einigen dollen Jahren,
lebt Theiresias in Baden
Doch die Bräuche hier beim Essen,
findet Theiresias vermessen.

Ein Schnitzel gold und gelb gebraten
bestellt, saß er im Gasthaus wartend
auf die wunderbare Speise,
doch was er bekam war ...

Einen Teller mit brauner Soße begossen
als hätt' wer mit Land aus dem Hintern geschossen,
die Saaltochter mir zur Speise reichte,
worauf mein Angesicht erbleichte.

Fräulein, ich wollte doch nur was essen,
nicht meine guten Manieren vergessen.
Doch nun will sich mein Körper rächen,
sich in ihren Saal erbr...

Sie fragen: "Was soll das fäkale Gequatsche?"
Ganz einfach ich finde Panadematsche,
als Ummantelung eines geliebten Essen,
im höchsten Grade unangemessen.

Freitag, 8. Juni 2007

Willkommen, Gipfel und Abschied III

Abschied

Gottlob, schon mit der Abendsonne
efreut der Abschied mir das Herz.
In euren Stricken falscher Wonne
glaubtet ihr mich. Ist das ein Scherz?
Ich ging, ihr glotzt und saht zur Erden,
und saht mir nach mit keinem Blick.
Und doch, welch Glück, gewählt zu werden!
Und danach Friede heucheln, welch ein Glück!

Beschneidung

Wenn er kommt zur Reife
oder kränklich sich befindet,
kann es sein, dass man begündet,
Handlung zu ergreifen.

Für manche ist es auch,
da gibt es nichts zu kritisieren,
das hat der Mensch zu akzeptieren,
ein kultureller Brauch.

Doch Experten mahnen,
die Messer fleißig selbst zu wetzen,
birgt Risiko des Selbstverletzen.
Wer konnte das erahnen?

Cnclusio:
Drum Gärtner habe Acht,
Rasenmähen ist ein Sport,
der nur mit intakten Händen,
wirklich richtig Freude macht.

Donnerstag, 7. Juni 2007

Gipfelstürmer

Zwei im Wasser schwimmende Aktivisten halten ein Plakat "G8 act now" in Händen

Seht vereint,
Freund und Feind,
Politiker
und Kritiker:
Alle wollen sie etwas bewegen,
Alle gehen sie baden.

Willkommen, Gipfel und Abschied II

Gipfel

Euch sah ich, und die milde Freude
Floß von des Hasses Blick auf mich;
Nie war mein Herz an eurer Seite,
Denn was ich mach, mach ich für mich.
Ein konsensleugnendes Staatsmanngrinsen
Umgab gar jegliches Gesicht,
Aufmerksamkeit für mich – ihr Götter!
Ich hofft es, doch verdien sie nicht!

Mit Kanonen auf Spatzen schießen

Polizeiboot verfolgt ein Schlauchboot mit Greanpeace-Aktivisten.



"Halt, Stop, Sie durchqueren eine Zone!"
"Wir bringen nur ein Briefelein."
Sollte gar dies verboten sein?"
"Ja sprach Karlsruhe. Rammt die Ökoklone!"

Mittwoch, 6. Juni 2007

Fragen an einen Bauarbeiter

Bild vom Aufbau des Zaunes um Heiligen Damm

"Was machst Du da?"
"Ich baue einen Zaun."
"Wird der was nützen?
"Ich glaube kaum."

"Ich bin zu diesem Treffen gekommen, um HIV-Aids voranzubringen in Afrika."

übersetzte der Dolmetscher George W. Bushs

Du bist die deutsche Stimme
des großen weißen Mannes.
Doch, deine Haut ist ehrlich,
denn du formulierst alles
im eigentlichen Sinne.

Genau wie er es tut!

Dienstag, 5. Juni 2007

Willkommen, Gipfel und Abschied I

Willkommen

Es schlug mein Herz, geschwind zu Pferde!
Es war getan fast eh gedacht.
Der Abend wiegte schon die Erde,
Und auf der Ostsee hing die Nacht;
Schon stand im Nebelkleid die Meute,
Ein aufgetürmter Riese, hie,
Die "Bush go home" aus dem Gesträuche
Mit tausendfacher Stimme schrie.

Der Mond wie eine deutsche Göre,
Sah kläglich aus dem Duft hervor,
Der Fundis widerliche Chöre,
Umsausten schauerlich mein Ohr;
Deutschland schuf tausend Ungeheuer,
Doch frisch und fröhlich war mein Mut:
Wenn ich den Klimaschutz verschleier
Dann geht es mir beim Abschied gut!

Schutzwall gegen Autonome

Karte auf der der Verlauf des Zaunes um das Gipfelgelände eingezeichnet st.

Als die Mauer damals fiel,
dachten wir es sei vorbei,
glaubten nicht dass dieser Stil,
Jahre später möglich sei.

Montag, 4. Juni 2007

unartikuliertes rauschen

geifer <<<<>>>><<<< acht

eifer ::::::::::::::::::::::: macht

kneifer ^^^^^^^^^^^ kracht

pfeiffer |||||||||||||||||| lacht!

Acht Pupse

stinken
sind unfein
sind immer ungelegen
sind der Hülsenfrüchte Kinder
sind häufig Zeichen schlechter Ernährung
sind dem fürchterlich, den sie plagen
sind dennoch für diesen leider manchmal unvermeidbar
sind einzig beim Gastroenterologen ein sachlich gerechtfertigtes Gesprächsthema
sind oft das einzige Mittel, sich in Gesellschaft auszudrücken
tragen zur Vermeidung einer Klimakatastrophe nun wirklich überhaupt nicht bei.
sind trotzdem alle Jahre wieder Gegenstand ganzer Nachrichtensendungen und verpesten Zeitungen.

Oh komm, du Geist der Wahrheit

ein verspätetes Pfingst- und vorsorgliches G8-Lied

Oh komm, du Geist der Wahrheit,
und kehre bei uns ein,
verbreite Licht und Klarheit,
verbanne Trug und Schein,
denn wir vermissen alle,
ein ehrliches Geschick,
es stellt sich uns als Falle
und nennt sich Politik.

Auf einem Damme tagen,
der heilig auch noch sei,
acht Pfeifen, die es wagen,
zu sagen: "Ihr seid frei,
die Meinung frei zu sagen,
doch leise dieses tut,
wenn Gegengipfel tagen,
geraten wir in Wut.

Drum sperren wir uns alle
in einen Schutzraum ein."
Die drahtgestählte Halle,
ein Bonzenbunker sein
soll, Kritiker behaupten.
"Welch linkisches Gewäsch!
Solch hochmoderne Bauten,
sind terrorischtefescht."

Oh wahrlich, wir verdienen,
solch Phrasendrescher nicht,
kritigschwangere Mienen,
die lieben diese nicht.
Das Dumme ist es walten,
die Geister die man rief?
was sie letztendlich schalten,
findet man dennoch schief.

Lüge und Torheit brüsten,
sich frecher jetzt als je,
darum musst du uns rüsten,
du holde Wahreitsfee,
mit Ohren um zu hören,
was vorgelogen wird,
mit Worten zu zerstören,
was medial dort irrt.

Oh komm du Geist der Wahrheit,
durchströme auch die zwei,
die meinen in der Klarheit,
dass demokratisch sei,
Krieg, Morden und vertuschen,
ihr liebstes Kampfgerät
die aber plötzlich kuschen,
wenns um die Wahrheit geht.

Hilf, dass wir niemals kuschen
und reden frei heraus,
trotz Putins und trotz Bushen,
dass niemals sterben aus,
die Menschen die noch denken
in Zahlen größer acht,
magst einige uns schenken,
sonst Erde gute Nacht.

Diese Strophen können zur Melodie des gleichnamigen Chorals gesungen werden, EG (Evangelisches Gesangbuch) Nr 136 und 243

Sonntag, 3. Juni 2007

lebensmittellyrik I : der schokopudding

oh schoko-crème extra gut

du bist mein food und gibst mir mut

denn mut den brauch ich wenn ich sag

dass ich den blick zur zutat wag

carrageen ist mir zwar fremd

doch mach ich mir deshalb ins hemd?

oh nein! ich greif ganz forsch zur sahne

und verfall dem dichterwahne


Herzlich Willkommen

Im Gelegenheitsgedicht gehen Theiresias und Krokowski ihrer herzallerliebsten Beschäftigung nach: dem Dichten. Zwischen Jamben und Trochäen bahnen sie sich durch Blankvers und Hexameter mit Hilfe von Stab- und sonstigen Reimen den Weg im Dschungel der Worte, reden manches Mal im Einfluss von zu viel Ambrosia mit gespaltener Zunge und fabrizieren dabei Poesie zwischendurch.